Das Tracking von Nutzerdaten ist ein unverzichtbares Werkzeug für dein Unternehmen. Es ermöglicht dir, Einblicke in das Verhalten der Website-Besucher zu gewinnen und hilft dir dabei, deine Marketingstrategien zu optimieren. In diesem Beitrag beleuchten wir die verschiedenen Möglichkeiten des Trackings, ihre Umsetzung und die damit verbundenen Chancen und Gefahren.
Welche Arten des Trackings gibt es?
Das Tracken von Daten lässt sich in zwei respektive drei Gruppen unterteilen: das Client-Side-Tracking und das Server-Side-Tracking. Diese unterscheiden sich grundlegend in der technischen Umsetzung , allerdings nicht mehr in der Art der gewonnenen Daten. Die dritte Gruppe ist die moderne Server-Side-Hybrid-Lösung.
Client-Side-Tracking
Client-Side-Tracking erfolgt direkt im Browser des Nutzers. Zu den gängigen Methoden gehören Cookies, JavaScript-Tags und Pixel. Diese Techniken erfassen Daten wie Seitenaufrufe, Klicks und Verweildauer. Beispiele für Tools, die Client-Side-Tracking verwenden, sind Google Analytics und Meta Pixel.
Vorteile von Client-Side-Tracking:
- Einfachheit der Implementierung: Die meisten Tracking-Tools bieten eine einfache, benutzerfreundliche Handhabung der Implementierung, die direkt in den HTML-Code der Website eingebettet, oder über Tools wie dem Google Tag Manager nach individuellen Bedingungen in die Website eingepflegt werden können.
- Echtzeitdaten: Da die Daten direkt im Browser des Nutzers erfasst werden, sind sie sofort verfügbar und können – mit den entsprechenden Tools – in Echtzeit analysiert werden.
- Breite Unterstützung: Viele bekannte Tracking-Tools und Plattformen wie Google Analytics, Meta Pixel und weitere sind auf Client-Side-Tracking ausgelegt.
- Flexibilität: Entwickler können schnell Anpassungen und Tests durchführen, ohne serverseitige Änderungen vorzunehmen.
Nachteile von Client-Side-Tracking:
- Anfälligkeit für Blocker: Adblocker und andere Datenschutz-Tools können das Client-Side-Tracking blockieren, was zu unvollständigen Datensätzen führen kann.
- Datenschutzbedenken: Da Daten direkt im Browser des Nutzers erfasst werden, können Datenschutz- und Sicherheitsrisiken höher sein.
- Performance-Einbussen: Das Laden zusätzlicher Tracking-Skripte kann die Ladezeiten der Website negativ beeinflussen, was zu einer schlechteren Benutzererfahrung führen kann.
- Manipulationsrisiko: Daten, die im Browser erfasst werden, können leichter manipuliert werden, was die Datenintegrität beeinträchtigen kann.
Server-Side-Tracking (rein serverseitig)
Das «altmodische» reine Server-Side-Tracking basiert hauptsächlich auf der Logdatei-Analyse. Bei dieser Methode werden Logdateien ausgewertet, die von Webservern automatisch generiert werden. Jede Anfrage, die an den Server gesendet wird, sei es ein Seitenaufruf, ein Klick oder eine Datei, wird in einer Logdatei aufgezeichnet. Der Server ist hier also tatsächlich der Domain Hosting Server, auf dem die Webseite «liegt».
Funktionsweise der Logdatei-Analyse
Erfassung der Daten
Logdateien erfassen eine Vielzahl von Informationen, darunter:
- IP-Adresse des Besuchers
- Datum und Uhrzeit des Zugriffs
- Angeforderte URL
- HTTP-Statuscode
- Grösse der übertragenen Daten
- Referrer-URL (die Seite, von der der Besucher gekommen ist)
- Benutzeragent (Browsertyp und Betriebssystem)
Speicherung und Verwaltung
Diese Logdateien werden auf dem Server gespeichert und können in regelmässigen Abständen gesichert und archiviert werden, um Platz auf dem Server freizugeben und eine langfristige Datenaufbewahrung zu gewährleisten.
Analyse
Spezialisierte Software oder Skripte analysieren diese Logdateien, um nützliche Informationen über das Nutzerverhalten und die Leistung der Website zu extrahieren. Beliebte Tools zur Logdatei-Analyse sind AWStats, Webalizer und Analog.
Vorteile der Logdatei-Analyse
- Unabhängigkeit von JavaScript und Cookies: Da die Logdatei-Analyse serverseitig erfolgt, ist sie nicht von clientseitigen Technologien wie JavaScript oder Cookies abhängig. Dies macht sie robust gegen Adblocker und Datenschutz-Tools, die clientseitiges Tracking blockieren könnten.
- Datenschutz: Logdateien enthalten keine personenbezogenen Daten wie Name oder E-Mail-Adresse, es sei denn, diese werden explizit als Teil der URL übergeben. Dadurch kann die Logdatei-Analyse weniger datenschutzrechtliche Herausforderungen mit sich bringen.
- Umfassende Datenerfassung: Jede Anfrage an den Server wird erfasst, einschliesslich solcher, die durch Bots oder andere nicht-menschliche Besucher generiert werden. Dies kann für eine vollständige Analyse des gesamten Traffics nützlich sein.
Nachteile der Logdatei-Analyse
- Eingeschränkte Echtzeitanalyse: Da Logdateien periodisch und nicht kontinuierlich analysiert werden, sind Echtzeit-Einblicke begrenzt. Dies kann die Reaktionsfähigkeit bei der Optimierung von Marketingstrategien beeinträchtigen.
- Komplexität und Aufwand: Die Analyse grosser Logdateien kann ressourcenintensiv und technisch anspruchsvoll sein. Es erfordert spezialisierte Kenntnisse und Tools, um die Daten effizient zu verarbeiten und zu interpretieren.
- Begrenzte Granularität: Die Informationen in Logdateien sind weniger detailliert im Vergleich zu modernen Tracking-Methoden. Beispielsweise können spezifische Nutzerinteraktionen auf einer Seite (wie das Klicken auf bestimmte Buttons) schwieriger zu verfolgen sein.
Server-Side-Tracking (Hybrid-Lösung)
In der Hybrid-Lösung werden die Nutzerdaten durch den Browser erfasst, ähnlich wie beim Client-Side-Tracking. Dies umfasst Seitenaufrufe, Klicks, Formulareingaben und andere Interaktionen. Statt die Daten direkt an Drittanbieter-Tools (wie Google Analytics oder Meta Pixel) zu senden, werden sie zunächst an den Server des Unternehmens übertragen. Dieser wird als Proxy Server eingerichtet, der auf einer Subdomain liegt.
Auf diesem Server werden die Daten gesammelt, gefiltert, anonymisiert und verarbeitet, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen und die Datenqualität zu verbessern. Während dieser Verarbeitung werden Daten in der Logdatei nach Möglichkeit mit einbezogen, um so die Werte aus dem Client-Browser mit dem Stand auf dem Server zu vereinen. Nach der Verarbeitung werden die relevanten Daten vom Server an die entsprechenden Drittanbieter-Tools gesendet. Dadurch bleibt die Funktionalität des Trackings erhalten, während die Kontrolle und Sicherheit der Daten verbessert wird.
Vorteile von hybridem Server-Side-Tracking
- Datensicherheit & Datenschutz: Da die Daten direkt auf dem Server verarbeitet werden, sind sie weniger anfällig für Manipulationen und unautorisierten Zugriff. Dies hilft bei der Einhaltung von Datenschutzgesetzen wie der DSGVO.
- Umgehung von Blockern: Server-Side-Tracking ist weniger anfällig für Adblocker und andere Datenschutz-Tools, was zu vollständigen und genaueren Datensätzen führt. Da keine Third-Party-Cookies verwendet werden, sondern es sich aufgrund des Setups des Proxy Servers um First-Party Cookies handelt, werden diese nicht geblockt.
- Performance-Vorteile: Da die Datenverarbeitung auf dem Server erfolgt, wird die Ladezeit der Website für den Nutzer nicht beeinträchtigt. Allerdings muss sichergestellt werden, dass der Proxy Server effizient arbeitet, um keine Verzögerungen zu verursachen.
- Genauigkeit: Server-Side-Tracking bietet in der Regel genauere Daten, da es weniger anfällig für Störungen und Verluste durch Drittanbieter-Tools ist.
- Vollständigkeit: Durch die Kombination von Logdateien und Client-Side-getrackten Nutzerinteraktionen entsteht ein vollständiger Datensatz.
Nachteile von Server-Side-Tracking
- Komplexität der Implementierung: Die Einrichtung von Server-Side-Tracking erfordert in der Regel mehr technisches Know-how und ist komplexer als Client-Side-Tracking.
- Kosten: Server-Side-Tracking ist prinzipiell teurer, da zusätzliche Serverressourcen und spezialisierte Software oder Dienstleistungen erforderlich sind.
- Verzögerung bei Echtzeitdaten: Da die Daten zuerst an den Server gesendet und dort verarbeitet werden müssen, können leichte Verzögerungen bei der Datenverfügbarkeit auftreten.
- Wartungsaufwand: Die Verwaltung und Wartung der Server-Infrastruktur und der Tracking-Systeme erfordert kontinuierliche Aufmerksamkeit und Ressourcen.
Fazit zu Tracking Methoden
Die moderne Hybrid-Lösung des Server-Side-Trackings kombiniert die Vorteile des Client-Side-Trackings mit verbesserter Sicherheit und Kontrolle, indem die Daten zunächst an den eigenen Server geschickt und dort verarbeitet werden. Diese Methode bietet eine zeitgemässe und sichere Alternative zur altmodischen Logdatei-Analyse, indem sie aktuelle Tracking-Technologien und Datenschutzanforderungen berücksichtigt. Selbst ohne Anreicherung der gesammelten Daten mit den bestehenden Logdateien bietet die Hybrid-Lösung die meisten Vorteile.
Was kann ich tracken?
Tracking kann in verschiedenen Formen erfolgen. Die wichtigsten Arten sind:
Web Analytics: Dies umfasst die Sammlung und Analyse von Daten über Website-Besuche. Tools wie Google Analytics bieten detaillierte Einblicke in Seitenaufrufe, Verweildauer, Absprungraten und vieles mehr.
Event-Tracking: Hierbei werden spezifische Aktionen auf einer Website verfolgt, wie das Klicken auf Schaltflächen, das Ausfüllen von Formularen oder das Abspielen von Videos.
Conversion-Tracking: Diese Art des Trackings misst, wie gut deine Website die gewünschten Aktionen (Conversions) der Nutzer fördert, sei es der Kauf eines Produkts oder das Abonnieren eines Newsletters.
Wie kann ich Tracking einrichten?
Es gibt verschiedene Lösungen, um sowohl clientseitig als auch serverseitig zu tracken. Eine der einfachsten Lösungen für beide Varianten ist die Nutzung des Google Tag Managers.
Tracking Einrichtung mit GTM
Was ist Google Tag Manager?
Der Google Tag Manager ist ein leistungsstarkes Tool, das es dir erlaubt, verschiedene Tracking-Tags auf deiner Website zu verwalten, ohne jedes Mal den Quellcode ändern zu müssen. Durch die zentrale Verwaltung im GTM können Unternehmen effizienter arbeiten und schneller auf Änderungen reagieren.
Vorteile der Nutzung von GTM für das Tracking
Einfache Implementierung: Statt jeden Tracking-Code einzeln in den Quellcode der Website einzubinden, wird nur einmal der GTM-Container-Code platziert. Alle weiteren Änderungen und Tracking-Erweiterungen erfolgen direkt im GTM-Interface.
Flexibilität: GTM bietet eine Vielzahl vordefinierter Tag-Typen für gängige Tools wie Google Analytics, Meta Pixel, LinkedIn Insight Tag und mehr. Zudem können individuelle Tags über benutzerdefiniertes HTML oder Bild implementiert werden.
Zeitersparnis und Fehlerreduktion: Durch die zentrale Verwaltung im GTM wird das Risiko von Fehlern bei der Implementierung und Aktualisierung von Tags minimiert. Änderungen können schnell vorgenommen und getestet werden, bevor sie live gehen.
Schritte zur Einrichtung von Tracking mit GTM
1. Konto und Container erstellen
Starte, indem du ein Google Tag Manager Konto erstellst und einen neuen Container für deine Website oder mobile App einrichtest. Jeder Container wird mit einem eindeutigen Code-Snippet versehen, das in den Quellcode der Website eingefügt wird.
2. Tags erstellen und verwalten
Standard-Tags: Wähle aus einer Vielzahl vordefinierter Tag-Typen wie Google Analytics, Google Ads Conversion-Verknüpfungen, Meta Pixel und mehr.
Benutzerdefinierte Tags: Für spezielle Anforderungen kannst du benutzerdefinierte HTML- oder Bild-Tags erstellen und konfigurieren.
3. Trigger definieren
Trigger legen fest, wann ein Tag ausgelöst werden soll. Standardmässig ist beispielsweise der Trigger «Alle Seitenaufrufe» verfügbar, aber du kannst auch benutzerdefinierte Trigger erstellen, die auf spezifische Aktionen oder Seitenaufrufe reagieren.
4. Veröffentlichung und Test
Bevor Änderungen live gehen, überprüfe sie im Vorschau-Modus des GTM. Dies ermöglicht es dir, sicherzustellen, dass Tags und Trigger korrekt funktionieren, bevor sie für alle Nutzer veröffentlicht werden.
5. Beispiel: Google Ads Conversion-Tracking
Erstelle eine Conversion-Verknüpfung im GTM für Google Ads, indem du die Conversion ID und das Label aus deinem Google Ads Konto übernimmst und entsprechende Tags und Trigger im GTM einrichtest.
Fazit zu Tracking mit Google Tag Manager
Der Google Tag Manager ist ein unverzichtbares Werkzeug für das effektive Tracking von Nutzeraktionen auf Websites und in mobilen Apps. Durch seine benutzerfreundliche Oberfläche und seine umfangreichen Funktionen ermöglicht er Unternehmen aller Grössen, ihre Marketingkampagnen zu optimieren und die Effektivität ihrer Digital-Advertising-Massnahmen zu steigern.
Nächste Schritte
Kostenlos starten: Beginne deine Reise mit dem Google Tag Manager und teste die Möglichkeiten unverbindlich: https://tagmanager.google.com/
Persönliche Beratung: Vereinbare einen Termin mit uns, um die Vorteile des Trackings mit GTM für dein Unternehmen kennenzulernen.
Tracking mit dem Matomo Tag Manager
Während der Google Tag Manager (GTM) zweifellos eine beliebte Wahl für das Management von Tracking-Tags ist, gibt es auch Alternativen, die je nach den spezifischen Bedürfnissen und Präferenzen deines Unternehmens eine Überlegung wert sind. Eine vielversprechende Option ist der Matomo Tag Manager, der speziell für Unternehmen entwickelt wurde, die mehr Kontrolle über ihre Daten und ein höheres Mass an Datenschutz wünschen.
Warum Matomo Tag Manager?
Datenschutz und Datensicherheit: Im Gegensatz zum GTM, der eine Google-Lösung ist und die Daten an Drittanbieter sendet, ermöglicht der Matomo Tag Manager eine vollständige Kontrolle über die erhobenen Daten. Matomo (ehemals Piwik) ist eine Open-Source-Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Daten auf eigenen Servern zu hosten und damit vollständige Datenschutzkonformität zu gewährleisten.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Der Matomo Tag Manager bietet ähnliche Funktionen wie der GTM, einschliesslich der Möglichkeit, Tags einfach zu implementieren und zu verwalten. Unternehmen können benutzerdefinierte Tags für verschiedene Tracking-Tools erstellen und Trigger festlegen, um genau zu bestimmen, wann Tags ausgelöst werden sollen.
Integration mit Matomo Analytics: Wenn ein Unternehmen bereits Matomo Analytics für die Webanalyse verwendet, bietet der Matomo Tag Manager eine nahtlose Integration. Dies ermöglicht eine konsistente Datenverwaltung und -analyseplattform, die speziell auf die Bedürfnisse deines Unternehmens zugeschnitten sind.
Unterschiede zum Google Tag Manager
Datenkontrolle: Während der GTM Daten an Google und andere Drittanbieter sendet, behält der Matomo Tag Manager die volle Kontrolle über die Datenhoheit und erlaubt es, sensible Daten auf eigenen Servern zu speichern.
Open-Source-Lösung: Matomo bietet Unternehmen die Möglichkeit, den Quellcode anzupassen und an spezifische Anforderungen anzupassen, was eine höhere Flexibilität bei der Implementierung von Tracking-Technologien ermöglicht.
Kosten: Matomo bietet eine kostenlose Open-Source-Version sowie kostenpflichtige Editionen mit erweiterten Funktionen und Supportoptionen. Diese Flexibilität ist speziell für Unternehmen attraktiv, die ein begrenztes Budget oder spezifische Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit haben.
Wie geht es weiter?
In der ständig wandelnden digitalen Landschaft ist es entscheidend, stets auf dem neuesten Stand zu bleiben und die Möglichkeiten des Online-Marketings voll auszuschöpfen. Während die Technologien und Tools zur Datenerfassung und -analyse sich weiterentwickeln, bleibt eines konstant: der Bedarf nach präzisen und effektiven Tracking-Lösungen.
Wir verstehen die Herausforderungen, vor denen Unternehmen stehen, wenn es darum geht, ihre Online-Performance zu optimieren. Wir sind Experten darin, massgeschneiderte Tracking-Lösungen zu implementieren, die nicht nur die Datensicherheit und Datenschutzbestimmungen berücksichtigen, sondern auch klare Einblicke und messbare Ergebnisse liefern.
Lass uns gemeinsam sicherstellen, dass du nicht nur mit den Veränderungen Schritt hältst, sondern auch die Vorteile der sich entwickelnden digitalen Landschaft voll ausschöpfst. Kontaktiere uns noch heute, um mehr darüber zu erfahren, wie wir dir helfen können, on top of the game zu bleiben und deine Online-Ziele zu erreichen.