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Von hoch bis quer: Videoformate auf Social Media 



9:16, 16:9, 4:5, 1:1 … Genau wie bei Bildern gibt es auch bei Videoformaten auf Social Media mittlerweile eine Fülle an möglichen Seitenverhältnissen. Seit Kurzem erlaubt Instagram sogar den Upload von Ultrawide-Clips mit 5120 × 1080 Pixeln – und hat damit einen (kurzlebigen) «Cinematic»-Trend ausgelöst. Doch welches Format ist nun das beste auf Social Media?

Videoformate: Kann ich bitte einmal alles haben?

Ein Format drehen und daraus sämtliche Assets erstellen: Quer für die Website, quadratisch für Ads und im Hochformat für Reels – das wäre ein Traum. In der Realität wird meist in 16:9 und 4K produziert und das Material danach in der Postproduktion fürs Hochformat zugeschnitten. Vom ursprünglichen Framing bleibt dabei jedoch kaum etwas übrig. Die eierlegende Wollmilchsau für diesen Fall gibt es (noch) nicht. Allerdings ist neue Hardware in Sicht, beispielsweise das iPhone 17 mit seinem quadratischen Sensor, der genau darauf abzielt. Auch Consumer-Kameras mit sogenannten Open-Gate-Sensoren bieten bereits mehr Flexibilität. Bis dahin bleibt meine Empfehlung für Kund:innen und Creator:innen: Shoote so, wie es später primär ausgespielt werden soll.

various aspect ratios
Ein OpenGate Sensor ermöglicht mehr Spielraum beim nachträglichen Zuschnitt auf 9:16. Bildquelle: https://www.parkcameras.com/blog/tips-and-inspiration/what-is-open-gate-video-recording_s09-04

Die Welt dreht sich vertikal

In den letzten Jahren haben TikTok, Instagram Reels und YouTube Shorts das Hochformat zum neuen Standard gemacht. 9:16 ist das, was jüngere Zielgruppen erwarten. Denn die meisten scrollen mit dem Smartphone in der Hand. Hochformat-Videos füllen den gesamten Bildschirm und wirken dadurch immersiver.

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Es ist daher kein Sakrileg, die Kamera auch mal um 90° zu drehen, wenn daraus ein Reel werden soll. Mischformen funktionieren ebenfalls gut, etwa Querformat-Videos mit schwarzen Balken oder Text oben und unten („Letterbox“).

Querformat: Der Klassiker mit Klasse

Gleichzeitig ist das klassische 16:9-Format alles andere als tot, im Gegenteil: Viele empfinden es weiterhin als «professioneller», vor allem bei hochwertigen Imagefilmen, Interviews oder Erklärvideos. Plattformen wie YouTube fördern das Querformat aktiv; auch auf LinkedIn oder Facebook funktioniert es bestens. Zudem: User:innen drehen ihr Handy durchaus, wenn der Content es rechtfertigt – etwa bei spektakulären Drohnenaufnahmen oder Cinematic Shots. Wenn dein episches Auto-Video also nur im Querformat existiert, heisst das keineswegs, dass es auf TikTok oder Instagram nichts verloren hat.

Alles zwischen hoch und quer

Zwischen 9:16 und 16:9 (und darüber hinaus) gibt es heute eine ganze Bandbreite zugelassener Verhältnisse. Wenn sich ein neuer Trend abzeichnet, kann es sich lohnen, diesen für einen Reichweitenboost auszuprobieren – mehr aber auch nicht. Stell also nicht gleich deine ganze Content-Strategie auf den Kopf, nur weil Instagram kurzzeitig ein neues Format pusht. Der letzte Trend der Plattform zeigt eindrücklich: Der Kreativität in Sachen Videoverhältnis sind kaum noch Grenzen gesetzt. Die wichtigere Frage lautet: Was willst du erzählen – und wen willst du erreichen?

Stay safe in the zone

Auch wenn heute fast alles möglich ist: Im Hochformat gelten die sogenannten Safety Zones. Viele Plattformen überlagern Inhalte mit UI-Elementen (Likes, Kommentare usw.), Usernamen oder Captions. Gerade im Instagram-Feed werden oben und unten oft Bereiche beschnitten. Halte daher wichtige Elemente – Logos, Subjekte, Call-to-Actions – in der Bildschirmmitte. Ich arbeite dabei mit einer eigenen Vorlage: Im grünen Bereich oben positioniere ich meine Subjekte, im unteren Drittel die Captions. Die roten Felder bleiben tabu für essenzielle Inhalte.

Safetyzone

Fazit: Format folgt Funktion

Die zentrale Frage lautet längst nicht mehr «hoch oder quer», sondern: Welche Story willst du erzählen – und welche Zielgruppe damit erreichen?

  • Willst du jüngere Generationen ansprechen und authentische Inhalte vermitteln? → Hochformat.
  • Geht es dir um Markenaufbau, Tiefe oder Professionalität? → Querformat.
  • Willst du einfach dein Ding machen und kreativ sein? → Go wild!

Noch ein abschliessender Tipp: Plane das Format von Anfang an. Wenn du die Kadrage bereits beim Dreh berücksichtigst, sparst du dir später viel Zeit in der Postproduktion.

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