Wer eine Website betreibt, möchte möglichst viel über das Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer erfahren. Eine Vielzahl von Unternehmen respektive Seitenbetriebern setzt dafür auf Googles bewährtes Tracking-Tool Analytics. Am 14. Oktober hat Google ganz offiziell die neueste Version ausgerollt: Google Analytics 4. Im Zentrum der neuen Google-Analytics-Variante steht unter anderem Machine Learning und das Thema Datenschutz. Zur Beruhigung aller Freunde des vorsichtigen Umgangs mit Neuerungen: Vorerst besteht die Möglichkeit, Websites weiterhin mit der bisherigen Version (Google Universal Analytics) zu beobachten – dazu später mehr.
Was ist neu und wo sind die Unterschiede zur bisherigen Universal Property?
- In Google Analytics existieren keine Datenansichten mehr. Stattdessen gibt es die komplett neue Zusammenführung von Daten anhand sogenannter Datenstreams. Hier werden Informationen deiner Website mit zum Beispiel Apps zusammengeführt.
- Für neue Propertys werden automatisch Ereignisse erstellt, die du bisher via Ereignis-Tracking selbst anlegen musstest, wie:
– Scrolling
– Link-Klicks auf externe Seiten
– Nutzung der Suchfunktion
– Interaktionen mit Videos
– Datei-Downloads
- Du kannst eigene Analyse-Berichte einrichten und somit Dimensionen und Kennzahlen individuell für ein Report zusammenstellen.
Google Analytics 4: Machine Learning
Analytics soll dabei helfen, den Customer Lifecycle besser zu verstehen. Durch die Anwendung der fortschrittlichen maschinellen Lernmodelle von Google können automatische Benachrichtigungen auf wichtige Trends in deinen Daten aufmerksam machen. damit lassen sich wechselnde Kundenbendürfnisse und zukünftige Nutzungsmuster der gleichen Kundengruppen prognostizieren. Dies ist wichtig, wenn sich die Bedürfnisse der Menschen schnell ändern und du Entscheidungen in Echtzeit treffen musst, um neue Kunden zu gewinnen und zu halten.
Neue Kennzahlen für Prognosen und Customer Lifetime Value:
Langfristig und datenschutzorientiert
Laut Google soll GA4 von Natur aus datenschutzorientiert sein. Da sich die Technologielandschaft und die rechtliche Situation weiterentwickeln, ist die neue Analyse auch für eine Zukunft ohne Cookies oder Kennungen ausgelegt. Zukünftig soll Analytics ein Modelling erhalten, das etwaige Datenlücken aufzufüllen vermag und auch angesichts immer neuer Privatsphärevorgaben bei der Einschätzung von User-Interaktionen helfen.
Können noch Universal-Analytics-Propertys erstellt werden?
Es können auch weiterhin UA-Propertys mit der alten Umgebung erstellt werden. Google empfiehlt neuen Nutzern jedoch die neue GA4 zu verwenden. Unser Rat lautet, bei der Neuanlegung sowohl eine GA4- als auch Universal Analytics-Property zu erstellen (du findest die Möglichkeit unter «Erweiterte Optionen»).
Konkrete Empfehlung
- Eine neue Property mit GA4 anlegen, so dass du schon möglichst viele Daten im neuen Tracking-Property sammelst und so nicht von 0 anfangen muss.
- Mit der UA-Property vertaggen, sodass keine doppelten Scripte eingebunden werden müssen
- Ereignisse und Conversions einrichten/aktualisieren
- DataStudio Reports neu verknüpfen
- Und: Am besten planst du für das Jahr 2021 einen Teil deines Marketingbudgets dafür ein, dass Tracking und Analyse weiter sauber laufen und dir alle relevanten Daten zur Verfügung stehen. 5 bis 10% sind eine realistische Schätzung und gut investiertes Geld, wenn du dir die Bedeutung deiner digitalen Aktivitäten vor Augen führst.
Hast du Fragen zur Google-Analytics-4-Migration?
Wir helfen dir bei Fragen gerne weiter und übernehmen natürlich auch das Update auf Google Analytics 4, falls gewünscht 😉