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BLOG «DER GOOGLE ALGORITHMUS IST HEUTE SEHR VIEL INTELLIGENTER ALS FRÜHER»

19.03.2020

Google Ranking: Die Grundlagen

Google Suchalgorithmus Mind Studios Basel

Wie entscheidet Google, welche Seiten bei einer Suchanfrage ganz oben in den Ergebnislisten landen?

Irgendwo sitzt wahrscheinlich genau jetzt jemand vor seinem Rechner, der nach den Produkten beziehungsweise Dienstleistungen sucht, die ihr ihm bieten könnt. In neun von zehn Fällen wird er seine Suche mit Google beginnen. Ergebnis dieser Suche ist immer eine Liste von Links zu Webseiten, die nicht selten viele tausend Einträge enthält. Die Reihenfolge, in der diese Treffer angezeigt werden, ist nicht zufällig. Google erstellt ein internes Ranking zu jedem Suchbegriff, das so genannte Google Ranking. Dieses Google Ranking ist eine Art von Punkteschema, mit dem bewertet wird, wie hilfreich eine Webseite für Internetnutzer ist. Wer ein niedriges Google Ranking aufweist, taucht irgendwo weit hinten in der Trefferliste auf und wird von fast allen Nutzern ignoriert.

Das Google Ranking ist wichtig für jedes Unternehmen

Auch Handwerker, Ärzte oder Restaurants, die keine Dienstleistungen online anbieten, dürfen das Google Ranking ihrer Webseite nicht ignorieren. Der Grund dafür liegt darin, dass Google alle traditionellen Medien für die Suche nach Dienstleistungen nahezu völlig verdrängt hat. Kaum jemand nutzt noch Branchenbücher oder die «Gelben Seiten». Wer zum Beispiel einen Zahnarzt in Berlin sucht, gibt in der Regel «Zahnarzt Basel» bei Google ein. Ist ein Anbieter auf diese Weise nicht auffindbar, ist er für einen ständig wachsenden Kreis potenzieller Kunden praktisch unsichtbar.

Chance für regionale Anbieter

Ein typischer Autohändler wird kaum eine Chance haben, im Netz unter dem Suchbegriff «Auto» gefunden zu werden. Die Zahl der Treffer zu diesem Begriff ist einfach zu gross. Aber er hat gute Chancen, von denen gefunden zu werden, die nach der Begriffskombination «Autohändler Stadtname» suchen. Daher besteht das Ziel darin, ein hohes Google Ranking für Suchanfragen mit regionalem Bezug zu erreichen.

Was bestimmt das Google Ranking?

Der Google Algorithmus ist heute sehr viel intelligenter als früher. Ganz zu Beginn fiel Google nicht viel Besseres ein, als einfach die Keywords auf den Webseiten zu zählen. Das höchste Google Ranking zu einem Suchbegriff hatte, wer diesen Begriff am häufigsten auf der Webseite verwendet hat. Danach folgte die Zeit des PageRanks. Dieses nach dem Google-Gründer Larry Page benannte Verfahren übertrug Methoden der empirischen Sozialwissenschaften, mit denen der soziale Status einer Person quantitativ gemessen werden sollte, auf das Internet. Dabei wurden Links als Empfehlungen interpretiert, aus denen der PageRank berechnet wurde. Den PageRank als eigenständiges Bewertungskriterium gibt es heute nicht mehr, aber fremde Links auf die eigene Seite (Backlinks) beeinflussen das Google Ranking noch immer positiv. Mittlerweile dokumentiert Google die vielbeachteten grossen Updates des Algorithmus bis zu einem gewissen Grad – oder wenigstens erhalten wir die Information, dass ein solches stattgefunden hat.

Heute kennt Google aufgrund verbesserter Messverfahren das Verhalten der Nutzer im Netz besser. Damit ist es möglich geworden, relativ genau einzuschätzen, ob eine Webseite interessante Informationen für ihre Besucher bereitstellt. Daher sind heute hochwertige Inhalte auf der Webseite ein sehr wichtiger Faktor für das Google Ranking. Auch technische Aspekte haben an Bedeutung gewonnen. Google legt heute grössten Wert darauf, dass eine Webseite auch mit mobilen Endgeräten optimal genutzt werden kann. Gerade erst wurde bekannt, dass künftig beim Indexieren der Seiten künftig immer die mobile Version zuerst betrachtet werden. Die Umstellung wird bis September 2020 vollständig abgeschlossen sein.

Ratschläge für euer Vorgehen

Auf Basis dieser Erkenntnisse lassen sich einige essenzielle Tipps für eure eigenen Websites ableiten:

1. Googles Bewertungskriterien für eure Inhalte sind mittlerweile wirklich gut. Gestaltet eure Seite deswegen so, dass sie für menschliche User*innen einen Mehrwert bieten. Investitionen in die Qualität eurer Inhalte werden sich auszahlen, da Google sie erkennt und würdigt.

2. Im Zusammenhang mit Punkt 1 gilt auch: Keine Angst vor Links zu anderen Webseiten. Sie machen eure eigenen Inhalte wertvoller und eure Seite damit relevanter (und helfen euch vielleicht, Links von diesen Seiten zu euch zu bekommen).

3. Geschwindigkeit zählt mehr als nette Gadgets, die das Laden verlangsamen. Immer. Menschen warten ungern, Google noch ungerner. Mehr ungern. Untergern. Vermutlich wurde eure Geduld gerade schon auf eine harte Probe gestellt – mit nur einer halben überflüssigen Textzeile. Q.e.d., hätte mein Mathelehrer einst gesagt.

4. Im Zusammenhang mit der idealen Textlänge taucht immer wieder die Grössenordnung 200 bis 300 Wörter auf. Diese ergibt grundsätzlich auch Sinn: Wenn ihr euren Besucher*innen verwertbare Informationen bieten wollt, ist das in den meisten Fällen mit kürzeren Texten kaum lösbar. Doch wenn ihr zu einem Thema mal nicht mehr zu sagen habt, bringt es nichts, den Text künstlich «aufzublasen».

5. Strukturierte Daten erleichtern es den Crawlern von Suchmaschinen, Aufbau und Content einer Website besser zu verstehen. Wendet ihr strukturierte Daten gezielt für Inhalte wie beispielsweise Rezepte oder Events an, können diese von Google und anderen Suchmaschinen in attraktiven Formaten dargestellt werden. Diese sogenannten Rich Snippets fallen innerhalb der Suchergebnisse schnell ins Auge und steigern die Wahrscheinlichkeit, Klicks zu erzielen. Erfasst werden diese Daten beispielsweise in der Google Search Console, als Grundlage dient in den meisten Fällen die Terminologie von schema.org. Aussehen kann das beispeilsweise so:

6. Voice Search, also die sprachgesteuerte Suche, wird weiter an Bedeutung zulegen. Sie funktioniert in einem wesentlichen Punkt völlig anders als die klassische «Desktop-Suche»: Statt nur einzelnen Keywords einzutippen, stellen Menschen fragen. Um in dieser Hinsicht relevant zu bleiben, müssen Webseiten solche Fragen beantworten. In einfachen, klaren Sätzen, und für Suchmaschinen einfach zu erkennen. Dafür eigenen sich FAQs, in denen man User-Fragen abbildet – nicht nur inhaltlich, sondern auch hinsichtlich wiederkehrender typischer Formulierung. In der technischen Umsetzung bieten sich unter anderem die in Punkt 5 ausgeführten strukturierten Daten an.

7. Zum Abschluss: Wie gross der Einfluss der Meta Description einer Seite auf ihr Ranking aktuell ist, darüber herrscht eine gewisse Uneinigkeit. Fest steht aber: Die Meta Description ist sozusagen der Fliesstext, den Google in den Suchergebnissen verwendet. Wenn ihr eure Seite so weit gebracht habt, dass sie einem suchenden User auf den Ergebnisseiten angezeigt wird, bleibt nur noch eine Aufgabe: Ihr müsst ihn dazu bewegen, auch genau auf eure Seite zu klicken. Eben dazu dient die Meta Description, die dem User verrät, was ihn auf eurer Seite erwartet. Und ihn idealerweise ausdrücklich zum Besuch auffordert.

Noch mehr Background darüber, wie die Ergebnislisten bei Google entstehen und wie ihr euer eigenes Ranking positiv beeinflussen könnt, gibt es in unserem nächsten Podcast.